Kartoffelkultur 2007

Kleine Prominente legen Kartoffeln

TA vom 10.05.2007  Nicht zu trocken - nicht zu nass

Pascal aus Ottmannshausen isst Kartoffeln am liebsten als Puffer und Pommes. Seline aus Berlstedt schwört auch auf Pommes, doch ebenso auf leckeren Kartoffelbrei. Gestern zählten die zwei Drittklässler zu den kleinen Promis, die in Heichelheim ihre eigenen Knollen in den Boden brachten.

HEICHELHEIM. "Das ist fast perfekt", freute sich Manfred Barthel, der Landwirt aus Ollendorf, der noch nie an der Heichelheimer Mühle fehlte, wenn dort Prominente, ob groß oder klein, Saatkartoffeln in den Boden brachten. Perfekt - diese Anerkennung galt dabei sowohl der Agrargenossenschaft Kleinobringen, die den Boden tief bearbeitet hatte, als auch Heinrich Nimmrich, der den Furchen und Dämmen erneut den letzten Schliff gab. Perfekt war indes auch der Boden selbst - nicht zu nass und nicht zu trocken für Bernadette, eine vorwiegend festkochende Kartoffelsorte. Und trotz des scheinbaren Gewusels auf dem kleinen Acker - die Grundschulen Berlstedt und Buttelstedt kamen mit je zwei dritten Klassen, die Weimarer Falkschule mit ihrer 4a - gelangten die Knollen in nahezu perfekten Abständen in den Boden. "Keine wilde Wirtschaft, sondern ordentliche Arbeit", urteilte Barthel Senior.

Barthel Junior mit Vornamen Dietmar, Vorsitzender des Fördervereins Heichelheimer Kartoffel, freute sich riesig, dass die Aktion "Kleine Promis legen Kartoffeln" nichts von ihrem Reiz eingebüßt hat. Im Gegenteil: "Ich glaube, es werden immer mehr Kinder", meinte er.

Die Schüler hatten sich auf den Vormittag an der Heichelheimer Mühle bestens vorbereitet. Die Falk-Viertklässler brachten beispielsweise eine Fülle von Namensschildern mit, auf denen die Kartoffeln Nasen, Ohren und Beine hatten, mal fröhlich als Clown in die Welt schauten und mal stolz mit Krone als Kartoffelkönig grüßten. Damit jeder weiß, wem der Mini-Acker gehört, hatten die Berlstedter Tobias Mähler, einen Vati, der von Beruf Zimmerer ist, für ein großes hölzernes Info-Schild, natürlich in knolliger Form, gewonnen.

Das Saatgut für die gestrige Pflanzaktion stellte die Agrar GmbH Gamstedt bereit. Dafür, dass die kleinen Promis mit dem Bus zum Acker und von dort wieder nach Hause kamen, sorgte die Eigenheimbau Winkler GmbH aus Erfurt. Und für die leckere Kartoffelsuppe nach getaner Arbeit legte sich einmal mehr Mühlenwirt Erhard Kästner ins Zeug. Sabine SCHMIDT

10.05.2007


TLZ vom 10.05.2007    "Bernadette" kuschelt sich in ein ideales Bett

Heichelheim. (tlz/Gö) "Bernadettes" Bett ist weich und warm: Mussten die "richtigen" Prominenten ihre Kartoffeln vor zwei Wochen in einen staubtrockenen Acker legen, kam den "Kleinen Prominenten" - Dritt- und Viert-klässlern der Grundschulen Buttelstedt und Berlstedt sowie der Weimarer Falkschule - Petrus zuhilfe und Die Viertklässler der Johannes-Falk-Schule, die sich im vorigen Schuljahr ausgiebig mit der Kartoffel befasst und auch das Kloßmuseum besucht hatten, kamen bestens präpariert nach Heichelheim. So brachten sie Gartengeräte mit, die aber gar nicht zum Einsatz kamen. Das Zuhäufeln übernahm nämlich wieder die alte "Fortschritt", Baujahr 1965, die nach wie vor gute Dienste leistet. Landrat Hans-Helmut Münchberg - zusammen mit Hildrun Riske, Vorsitzende des Zweckverbandes Wirtschaftsförderung Nördliches Weimarer Land - seit Jahren Schirmherr des Projekts, ließ für den Nachwuchs erneut Brause auffahren, in der Windmühle gab´s leckere Kartoffelsuppe. Möglich wurde die diesjährige Auflage aber nur, weil mit Town & Country Lizenz-Partner Peter Winkler ein neuer Sponsor ins Boot kam.