Kartoffelfest 2007

Pressespiegel

TA 10. September 2007

Tolle Ernte beim knolligen Fest

Beim 12. Heichelheimer Kartoffelfest haben die Promis Samstag eine tolle Ernte eingefahren. Nahezu das Dreifache des Vorjahresertrages holte Niels Lund Chrestensen aus seiner Furche. Die Krönung der neuen Kartoffel-Prinzessin eröffnete das Fest, das rund 10 000 Besucher anlockte.

HEICHELHEIM. Kartoffel-Fans können aufatmen: Nach dem Preisanstieg im Vorjahr kommen sie wieder günstiger zu ihren Knollen. Allerdings müssen sie gut im Auge behalten werden. Die Nässe hat vielen Knollen zugesetzt, so dass sie zur Fäulnis neigen, weiß der Heichelheimer Kartoffelexperte Dietmar Barthel und rät, sich "nicht von der preisgünstigsten Ware locken zu lassen."Gern locken ließen sich indes am Samstag wieder Promis und Besucher zur nunmehr zwölften Auflage des Kartoffelfestes. Dass die Profis bei der Ernte, deren Hochsaison ins Haus steht, wieder viel Knolliges anbieten können, zeigte sich bereits bei den 30 Promi-Furchen. Der Ertrag fiel weitaus höher als im ausgesprochen kartoffelarmen Vorjahr aus, aber auch besser als noch 2005. Mit seinen 36,3 Kilogramm "Milva" ließ Erfurts IHK-Präsident Niels Lund Chrestensen der Konkurrenz keine Chance. Wie toll das Ergebnis ist, zeigt der Vergleich zu 2006: Da reichten 13 Kilogramm zum Sieg. Eine gute Figur machte Manfred Wagner, der - wie für einen Banker angemessen - im Anzug in die vorletzte Furche stieg. Das Vorstands-Mitglied der VR-Bank Weimar packte als Vertretung für seinen Chef Manfred Roth 35 Kilogramm der Sorte "Princess" in die Körbe. Mit Platz drei konnte auch die Chefin der CDU-Landtagsfraktion, Christine Lieberknecht, wieder ihre bodenständigen Qualitäten beweisen. Sie erntete stolze 34,5 Kilogramm "Milva".

Trotz des schändlichen Knollen-Diebstahls aus der Furche des Ministerpräsidenten (TA 7.9.), zu dem bis Samstag noch keine erfolgversprechenden Hinweise eingegangen waren, konnte Dieter Althaus mit der Ernte zufrieden sein. Optisch war sie auf jeden Fall ein Höhepunkt, denn für den verhinderten VIP stiegen die bayerische Kartoffelkönigin und Heichelheims neue Kartoffel-Prinzessin Katja I. in die Furche. Die blaublütigen Hoheiten ernteten 12,3 Kilogramm der neuen Sorte" Blaugold". Das waren immerhin 1,3 Kilogramm mehr, als der schwedische Honorar-Konsul und IHK-Geschäftsführer Gerald Grusser aus seiner Furche holte. Wahre Kartoffelkenner aber können der blauen Knolle nicht viel abgewinnen. "Auf unseren Böden wird sie viel zu mehlig", lautet das einhellige Profi-Urteil.

Seine Premiere in der Heichelheimer Furche hatte Samstag DNT-Genalintendant Stephan Märki. Die Inszenierung gefiel, zumal er mit "Milva" eine passende Sorte erwischt hatte, die den selben Namen wie die "Diva der operettenhaften Chansons" trägt. Märki musste sich aber mehr mit Klasse, denn mit Masse zufrieden geben: Ganze 14 Kilogramm holte er mit seinem Helfer, dem Koch-Azubi Sascha Schwarze vom Erfurter Grand Hotel, aus dem Boden. Als Dank für die Ernte-Unterstützung versprach Märki, ihm das Geheimrezept für die leckersten Schweizer Rösti zu schicken. Unter den weiteren Weimarer Hobby-Bauern lag Oberbürgermeister Stefan Wolf nicht schlecht, auch wenn er durch Abwesenheit glänzte. Sein Ertrag toppte mit 29,5 Kilogramm noch den der Sängerin Ute Freudenberg (25 kg) oder des EU-Abgeordneten Dr. Dieter-L. Koch (23 kg). Landrat Hans-Helmut Münchberg punktete in der Furche ebenso als oberflinker wie auch als erfolgreicher Leser: Er sammelte 27 Kilogramm "Princess" ein.

Mit geschätzten 10 000 Besuchern hatte das Fest, bei dem es im Gegensatz zum Wetter drumherum nur ein paar Mal nieselte, gegenüber dem heißen Vorgänger nur rund 2000 Gäste weniger. Sie konnten auch den ersten Amtstag der neuen Kartoffel-Prinzessin Katja I. erleben. Die 20-Jährige aus Schwerborn, die im wahren Leben Katja Peters heißt und Kauffrau für Bürokommunikation lernt, zog am Ende des Tages ein Fazit, das wohl den meisten Fest-Besuchern aus dem Herzen sprach: "Es war schön, aufregend und ein bisschen anstrengend." Von Susanne SEIDE

09.09.2007

TLZ 10. September 2007

Ein Unentschieden zwischen den Furchen

, zum Auftakt des Heichelheimer Kartoffelfestes gekrönt, erhielt Verstärkung von der Bayerischen Kartoffelkönigin Steffi I. (l.). Gemeinsam gingen sie für Ministerpräsident Dieter Althaus in die Furche. Die Ausbeute allerdings war mager. Von Christiane Weber (Text und Fotos) Heichelheim. (tlz) Zumindest auf dem Kartoffelfeld endete die vermeintliche Konkurrenz unentschieden: Den Oberbürgermeistern von Weimar und Erfurt wurden aus ihren nebeneinander liegenden Furchen jeweils 29,5 Kilogramm beschert. Die Promi-Kartoffellese zum Auftakt des Heichelheimer Kartoffelfestes schrieb mit insgesamt 749 Kilogramm Ertrag einen neuen Rekord nach der mageren Ernte im Vorjahr. So große Kartoffeln wie sie beispielsweise IHK-Präsident Niels Lund Chrestensen aus dem fruchtbaren Lehmboden holte, sind nur nach den zumindest für die tollen Knollen optimalen Witterungsbedingungen möglich.

Mit seinen 36,3 Kilogramm der Sorte Milva setzte sich Niels Lund Chrestensen an die Spitze des Ernteergebnisse. 30 Furchen mussten "abgeerntet" werden. TLZ-Chefredakteur Hans Hoffmeister hielt seiner "Roten Laura" die Treue und war mit 26 Kilogramm geernteter Knollen durchaus zufrieden. Zu Hunderten strömten die Bürger am Samstag wiederum zum Kartoffelfest rings um die Heichelheimer Mühle. Ganz im Zeichen der Deutsch-Schwedischen Kartoffelfreundschaft stehend, adelte die Schwedische Botschafterin Ruth Jacoby das Fest mit ihrer Teilnahme. Tatkräftig half sie dem schwedischen Honorarkonsul Gerald Grusser mit der achtjährigen Tina und Ludvig (9) von der Astrid-Lindgren-Grundschule Erfurt bei der Ernte der symbolträchtigen Sorte Blaugold. Grusser trug es mit Fassung, dass die Waage ihm letztendlich nur ein mageres Ergebnis beschied: elf Kilogramm, wie überhaupt die neue Kartoffelsorte Blaugold sich im Thüringer Boden nicht wohl zu fühlen scheint. Gleichwohl, Deutschland und Schweden verbindet vieles, konstatierte die Botschafterin. In beiden Ländern nimmt die Kartoffel einen bevorzugten Platz auf den Speisekarten ein. Die Schweden sind immerhin Vize-Europameister unter den Kartoffelessern. Den Beweis, dass sie mit der Zubereitung von "Raggmunk", wie die Kartoffelpuffer in Schweden genannt werden, vertraut ist, durfte die Botschafterin im Festzelt antreten. Stärken konnten die Besucher sich auch im schwedischen Kartoffeldorf, wo traditionelle Gerichte wie Gubbröra ( Ei-Anchovis-Salat), Stilltalrik (Heringsteller) oder Kötbullar (Fleischbällchen) serviert wurden. Es ist die Mischung aus Volkstümlichkeit und unterhaltenden Wettbewerben rund um die tolle Knolle, welche das Kartoffelfest so anziehend für Besucher aus Thüringen und angrenzenden Bundesländern macht.Im Promiteam wirkten neben TLZ-Chefredakteur Hans Hoffmeister Landtagspräsidentin Dagmar Schipanski (r.), CDU-Chefin Christine Lieberknecht und Dehoga-Präsidentin Gudrun Münnich (li.)

09.09.2007

TLZ 10. September 2007

Stets gut für Superlative

Heichelheim. (tlz/web) Einmal mehr bestätigte sich das Kartoffelfest in Heichelheim als Anziehungspunkt für Besucher aus nah und fern. Ganz im Zeichen der deutsch-schwedischen Kartoffelfreundschaft stehend, gaben diesmal Schwedens Nationalfarben den Ton an. Botschafterin Ruth Jacoby zeigte sich bestens gelaunt und zierte sich auch nicht, dem schwedischen Honorarkonsuls Gerald Grusser bei der Ernte seiner "tollen Knollen" zu helfen. Zur Seite standen ihnen dabei Tina (8) und Ludvig (9) von der Erfurter Astrid Lind- gren-Grundschule. Zahlreiche Wettbewerbe sorgten auch beim Publikum für heitere Unterhaltung: So setzte sich der Sportverein Heichelheim beim Kartoffel-Gaudi-Lauf an die Spitze des Teilnehmerfeldes und freut sich über 30 Liter Bier und einen Essensgutschein. Von Herrn Fritsche wurde die Weiblichkeit beim Kartoffelschälwettbewerb in die Schranken gewiesen: 225 Zentimeter maß die längste Schale. In puncto Schnelligkeit aber konnte niemand mit Frau Becker aus Heichelheim und Ursula Kämpf aus Weimar mithalten: In drei Minuten schälten sie sage und schreibe 2500 beziehungsweise 2440 Gramm Kartoffeln. Die dickste Kartoffel brachte Karl-Heinz Grau ins Festzelt: 1508 Gramm brachte das stattliche Exemplar auf die Waage. Thüringen

09.09.2007

TLZ 07.September 2007

Naturforscher: Feiern zu Carl Linnés 300.

Neben dem 100. Geburtstag von Astrid Lindgren feiern die Schweden 2007 noch ein Jubiläum. In diesem Jahr jährt sich der Geburtstag des berühmten Naturforschers Carl von Linné zum 300. Mal. Um zu verstehen wer Linné ( 1707-1778) war, und warum er selbst 300 Jahre nach seiner Geburt noch immer so bedeutend ist, muss man in die Zeit zurückblicken, in der er lebte.

Carl Linnaeus, seit 1762 aber Carl von Linné genannt, wurde am 23. Mai 1707 in der südschwedischen Region Småland geboren - gerade als die Zeit der Aufklärung dort begann. Und das bedeutete: Die Welt sollte nicht mehr allein anhand der Bibel erklärt werden, sondern zunehmend mit Hilfe der Vernunft und des gesunden Menschenverstandes.

Und so machte es sich Linné zur Aufgabe, die gesamte Schöpfung zu katalogisieren und zu ordnen. Im Jahr 1735 gab er seine Abhandlung "Systema naturae" heraus, die ihn berühmt machte, ihn als Schöpfer der modernen Klassifikation in die Geschichte eingehen ließ und Inspiration und Grundlage für andere große Wissenschaftler, wie zum Beispiel Charles Darwin, werden sollte. "Systema naturae" ist eine Methode zur Bestimmung und Gliederung von Organismen. Das wichtigste Merkmal dieses Systems ist die aus zwei Einheiten bestehende Nomenklatur: Jede Art hat einen lateinischen Namen, der aus zwei Teilen besteht, wobei das erste Wort die Gattung nennt, der der Organismus angehört, und das zweite die Art bezeichnet.

Darüber hinaus schuf Linné eine hierarchische Anordnung, in dem er die Organismen nach dem Bau der Geschlechtsorgane (Staub- und Fruchtblätter), aber auch nach Ähnlichkeiten in immer allgemeinere Kategorien gliederte. Jede von ihm systematisierte Art hatte weltweit Gültigkeit und wird zum großen Teil bis in die Gegenwart verwendet. Auch heute noch benennen Biologen neu entdeckte Tiere oder Pflanzen nach der von Linné entwickelten Methode.

Linnés Bekanntheitsgrad steigerte sich außerdem durch die Selbstinszenierung des Wissenschaftlers. So schrieb der Botaniker gleich drei Autobiografien, in denen er seine Person in den höchsten Tönen lobte. Seine Selbsteinschätzung gipfelte in dem Satz "Gott hat die Welt geschaffen, aber Linné hat sie geordnet".

Carl von Linnés Geburtstag wird an verschiedenen Orten in Deutschland gefeiert. Die Schwedische Botschaft, Universitäten, Botanische Gärten, Vereine und Organisationen ehren den Botaniker.

In Thüringen erinnert man mit einer Sonderausstellung "Carl die Kartoffel trifft Carl von Linné" des Thüringer Kloßmuseums an den Pflanzenforscher. Mit der Ausstellung soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass es Carl von Linné war, der der Kartoffel - wie hunderten anderen Pflanzen auch - ihren botanischen Namen Solanum tuberosum gab.

In Schweden nennt man Carl von Linné aufgrund seiner so bedeutenden Arbeit liebevoll Mr. Flower Power, in Heichelheim nennen ihn die Kartoffelliebhaber auch gerne Mr. Solanum Tuberosum.

07.09.2007